Wahlsystem der Vereinigten Staaten
In den Vereinigten Staaten herrscht ein relatives Mehrheitswahlsystem: Sieger einer Wahl ist derjenige, der mehr Stimmen erhält als jeder andere Kandidat.
Beispiel: Nehmen wir als Beispiel drei Kandidaten:
- Kandidat A erhält 25 Prozent der Stimmen.
- Kandidat B erhält 35 Prozent der Stimmen.
- Kandidat C erhält 40 Prozent der Stimmen.
Obwohl 60 Prozent der Wähler gegen Kandidat C gestimmt haben, hat er mehr Stimmen als jeder andere Kandidat und gewinnt daher – in einem relativen Mehrheitswahlsystem – die Wahl.
Das relative Mehrheitswahlsystem zielt auf eine taktische Vergabe der Wahlstimme (Kompromiss) hin und führt in der Regel zu einem Zwei-Parteien-System.
Beispiel: Nehmen wir noch einmal unsere drei Kandidaten. Stell dir vor, du stehst vollkommen hinter Kandidat A. Kandidat B ist okay. Aber du bist absolut gegen Kandidat C. Läge es an dir, würdest du für Kandidat A stimmen, aber dann liest du die Meinungsumfragen, die Folgendes prophezeien:
- A: 25 Prozent
- B: 35 Prozent
- C: 40 Prozent
Dein Favorit, Kandidat A, hat also keine realistischen Chancen, die Wahl zu gewinnen. Wenn du aber für ihn wählst, wird Kandidat C wahrscheinlich die Wahl gewinnen. Das Beste ist daher, wenn du einen Kompromiss machst und für Kandidat B stimmst (statt für A): B hat eine höhere Chance auf den Wahlsieg als A, und du willst ja nun definitiv nicht, dass Kandidat C das Rennen macht.
Wenn also wie im Beispiel zu sehen ist zwei Kandidaten mit ähnlichen Ansichten als Konkurrenten auftreten, verlieren Sie die Wahl oft an einen dritten Kandidaten, der ganz ander Ansichten vertritt. Daher ist es bei einem relativen Mehrheitswahlsystem immer besser, wenn die Wähler nur zwei Optionen haben. Das ist auch der Grund, warum es in den USA nur zwei große Parteien gibt – Demokraten und Republikaner.
Seit 1852 war der Präsident der USA entweder ein Demokrat oder ein Republikaner. Zwar lassen sich auch unabhängige Kandidaten oder Kandidaten dritter Parteien zur Wahl aufstellen, sie haben jedoch keine großen Chancen auf den Sieg. Das Problem ist aber, dass der demokratische oder republikanische Kandidat Stimmen an den dritten Mitbewerber verlieren könnte.