Farmleigh House, am 1. Mai 2004
Source: www.eu2004.ie
Heute begehen wir den "Tag des Willkommens".
Heute heißen wir zehn neue Mitgliedstaaten in unserer Europäischen Union willkommen.
Wir heißen sie voller Stolz willkommen. Wir heißen sie voller Hoffnung willkommen.
Wir laden alle Völker Europas ein, mit uns zu feiern.
Und wir halten kurz inne, um uns zu vergegenwärtigen, was wir in der Europäischen Union geschaffen haben.
Wir dürfen niemals vergessen:
- Aus Krieg haben wir Frieden geschaffen.
- Aus Hass haben wir Achtung geschaffen.
- Aus der Teilung haben wir die Einigung geschaffen.
- Aus Diktatur und Unterdrückung haben wir lebendige und stabile Demokratien geschaffen.
- Aus Armut haben wir Wohlstand geschaffen.
Diese großartigen Leistungen kamen nur unter großen Mühen zustande. Europa hat unter den Schrecken der Tyrannei und des Krieges fürchterlich gelitten. Für manche dauerten diese Übel bis ins letzte Viertel des Zwanzigsten Jahrhunderts hinein an.
Doch Zerstörung, Teilung und Schmerz waren für uns die treibende Kraft, um nach einem besseren Weg zu suchen. Dieser bessere Weg führte zur Schaffung der Europäischen Union, die den Rahmen für unseren heutigen Frieden und Wohlstand bildet.
Unsere Europäische Union ist wahrhaft einmalig. Sie ist etwas Einzigartiges, für das es in der Vergangenheit nichts Vergleichbares gibt. Denn niemals zuvor wurde ein solches Experiment gewagt.
Alle unsere Nationalstaaten sind starke Demokratien. Wir haben uns aus freien Stücken zusammengeschlossen. Wir handeln im Geiste der Zusammenarbeit und der Solidarität. Wir arbeiten zusammen auf gemeinsame Ziele hin und haben hierzu weltweit einzigartige Strukturen geschaffen.
Die heutige Erweiterung ist der beste Beweis für den Erfolg der Europäischen Union.
Wir geloben, auf all dem gemeinsam Erreichten aufzubauen.
Wir werden engere Partnerschaften, eine vertiefte Union, mehr Demokratie, mehr Gleichberechtigung, noch größeren Wohlstand und noch bessere Lebensbedingungen schaffen.
Dieses Erbe werden wir unseren Kindern und Enkeln hinterlassen. Es ist ein gutes und redliches Erbe.
Heute am 1. Mai 2004 feiern wir - als demokratisch gewählte Vertreter der europäischen Völker - die Europäer, die den Weg der Zusammenarbeit für dauerhaften Frieden, für größere Eintracht und für mehr Wohlstand für alle unsere Völker gehen.