Allusion (Anspielung, Allusion)
indirekte Bezugnahme auf eine Person, ein Ereignis oder Literatur
Dieses Stilmittel wird verwendet, um einen Aspekt ohne große Umschweife deutlich zu machen. Die Anspielung sollte kurz sein und sich auf etwas Bekanntes beziehen, z.B.:
- berühmte Personen
- geschichtliche Ereignisse
- (griechische) Mythologie
- Literatur
- Bibel
Mit dem Ereignis bzw. der Person sind in der Regel auch die Zusammenhänge, Hintergründe und Auswirkungen bekannt. Es reichen also wenige Worte aus, um in den Köpfen der Leser / Zuhörer ein bestimmtes Bild (oft sogar ein ganzes Szenario) auszulösen. Das hat vor allem die folgenden Vorteile:
- Wir können uns eine ausführliche Erläuterung sparen.
- Die Leser / Zuhörer werden zum Mitdenken animiert.
- Die Botschaft prägt sich besser ein.
Beispiele:
- the Scrooge Syndrome (Anspielung auf den reichen, grimmigen und geizigen Ebeneezer Scrooge aus Charles Dickens „Christmas Carol“)
- The software included a Trojan Horse. (Anspielung auf das Trojanische Pferd aus der griechischen Mythologie)
- Plan ahead. It was not raining when Noah built the Ark. (Richard Cushing) (Anspielung auf den Bau der Arche Noah)
Viele Anspielungen auf geschichtliche Ereignisse, Mythologie oder die Bibel sind inzwischen zu idiomatischen Wendungen geworden.
Beispiele:
- to meet one’s Waterloo (Anspielung auf Napoleons Niederlage in der Schlacht bei Waterloo)
- to wash one’s hands of it (Anspielung auf Pontius Pilatus, der Jesus zum Tode verurteilte und hinterher seine „Hände in Unschuld“ wusch.)
- to be as old as Methusalem (Anspielung auf Großvater Josephs, der 969 Jahre alt wurde; Altes Testament)
- to guard sth with Argus’s eyes (Anspielung auf den vieläugigen Riesen Argus der griechischen Mythologie, der Io, die Geliebte des Zeus, bewachte)